Kath. Pfarrei St. Laurentius

Konnersreuth in der Oberpfalz

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Fritz Michael Gerlich

Gerlich 2017Der Name des Journalisten Fritz Gerlich und Therese Neumann sind eng miteinander verbunden.

Zum Gedenken an den 90. Jahrestag, an dem Fritz Gerlich das erste Mal Konnersreuth und die Resl besuchte,
wurde vor dem Pfarrhof in Konnersreuth ein Fritz Gerlich-Denkmal aufgestellt und von Bischof Rudolf Voderholzer gesegnet.

Die erste Begegnung von Fritz Gerlich mit Therese Neumann fand am 15. September 1927 statt.
Eine entscheidende Begenung, die das Leben von Fritz Gerlich veränderte.

Am 16. Dezember 2017 wurde im Münchner Liebefrauendom von Reinhard Kardinal Marx der Seligsprechungs-prozess für Fritz Michael Gerlich eröffnet.

Fritz Gerlich ist ein bedeutender Zeuge der Geschehnisse von Konnersreuth. Beten wir um seine Seligsprechung.

Nehmen Sie auch einen Blick auf die Webesite der Erzdiözese München-Freising
https://www.erzbistum-muenchen.de/Im-Blick/cont/85024

* 15. Februar 1883, Stettin
† 30. Juni 1934, KZ Dachau

Publizist, Journalist und Archivar. Calvinist, 1931 Konversion zur katholischen Kirche. 1920 – 1928 Chefredakteur der Tageszeitung Münchner Neueste Nachrichten. Ab 1930 Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Illustrierter Sonntag bzw. ab 1932 Der gerade Weg. Damit einer der wichtigsten Vertreter des publizistischen Widerstands gegen Adolf Hitler und den Nationalsozialismus bis 1933.
Verfasser einer zweibändigen, 730 Seiten starken Biografie über die „Die stigmatisierte Therese Neumann von Konnersreuth“ (München 1929). Märtyrertod im KZ Dachau 1934.
Unmittelbar nach der 15-tägigen Daueruntersuchung der Resl im Spätsommer 1927 machte der Münchner Journalist und Calvinist Fritz Gerlich die Bekanntschaft mit ihr. Er fuhr mit der Absicht nach Konnersreuth, einen von vielen vermuteten „Schwindel“ ihrer Wundmale zu entlarven. Doch nach dreimaliger Begegnung mit ihr war er von der Dr. Fritz Michael Gerlich Echtheit der von ihm genau beobachteten Vorkommnisse vollständig überzeugt. Bereits nach seiner ersten Rückkehr von Konnersreuth hielt er am 25. September 1927 nur für sich in einem später nicht gedruckten Manuskriptentwurf seine Kernerlebnisse in Konnersreuth fest: „Mir ist die Gabe versagt, plastisch schildern, wie gerade diese Schlichtheit und Einfachheit, die auch heute noch nichts sein will, als ein Mädel, das eine Magd ist, und die in ihrer Wahrhaftigkeit jeden Zweifel auslöscht, gerade in Verbindung mit der Stärke des religiösen Erlebens und Denkens dieser Persönlichkeit den allerstärksten Eindruck macht. So kann es kommen, dass einem dieses Bauernmädchen, das zu einem sagt: „Herr Doktor, sagens doch net Fräulein Neumann zu mir, das mag i gar net hören, sagens doch Resl zu mir“, zu einem religiösen Erlebnis von allergrösster Stärke werden kann. Mag man die Stigmata erklären, wie man will; mag man die anderen Erscheinungen als natürlich oder übernatürlich bezeichnen, eins bleibt: Die Menschen, nicht nur die Resl, nicht nur die Eltern in ihrer schlichten Einfachheit und opferfreudigen Bescheidenheit, ebenso der Pfarrer, sie alle leben mehr oder minder vollkommen in der Verwirklichung der christlichen Lebensforderung. Man steht beschämt vor ihnen und glücklich zugleich, mit ihnen einige Tage zusammen leben zu dürfen.
Und wenn auch die einzelnen Erscheinungen irgend eine Erklärung schließlich finden, eines bleibt: Ich habe noch nie im Leben eine solche Verwirklichung der christlichen Lehre gesehen, wie bei der Resl von Konnersreuth.“ Die Begegnung mit Resl wurde für Fritz Gerlich zum entscheidenden Canossa-Erlebnis seines Lebens. Er beschloss eine radikale Änderung seines Lebens, indem er sich mit allen Konsequenzen innerlich bekehrte. Er trennte sich von einer Freundin, kehrte zu seiner Ehefrau zurück, stellte übermäßigen Alkoholgenuss ein, verabschiedete sich von seiner exzessiven Lebensweise und konvertierte zum Katholizismus. 
Aus einer vollständig christlichen Motivation heraus kam er zur Überzeugung, mit publizistischen Mitteln gegen die drohenden radikalen politischen Strömungen von Bolschewismus und Nationalsozialismus ankämpfen zu müssen. Enge Weggefährten waren ihm dabei die Eichstätter P. Ingbert Naab OFMCap. (der gleichzeitig sein Konvertitenlehrer war) und Prof. Dr. theol. Wutz. Bedingungslos vertraute er seiner Taufpatin Therese Neumann.
Ebenso schenkte er Pfarrer Naber sein ganzes Vertrauen. Nach monatelanger kritischer Prüfung der Ereignisse war er davon überzeugt, dass insbesondere in ihren Ekstaseauskünften Wegweisung gegeben werde. Im Vorwort der von ihm verfassten „Lebensgeschichte der Therese Neumann“ [1929] bekannte er: „In Konnersreuth erfährt man vielerlei von Therese Neumann, wenn sie im gewöhnlichen Bewusstseinszustand ist. Man erhält aber auch manchen Aufschluss, wenn sie im Zustand der erhobenen Ruhe – gewöhnlich Ekstase genannt – spricht.“ „So ist es auch mir ergangen. Auch über die Schicksale der Therese Neumann habe ich manches durch sie im Zustand der erhobenen Ruhe erfahren. Die Auskünfte, die ich erhielt, waren für mich stets der Gegenstand ganz besonders scharfer Nachprüfung. Denn hier musste sich am ehesten und deutlichsten zeigen, was von den Begebnissen in dieser Bewusstseinsform der Therese Neumann zu halten ist. […] Ich habe ferner in mehr als einem Falle am eigenen Leben erprobt, dass die Voraussagen, die mir durch Therese Neumann in diesem Zustand gegeben wurden, sich gegen alles Erwarten verwirklichten.
Manchmal geschah dies überraschend schnell, manchmal erst nach längerer Zeit. Unter ihnen befanden sich auch solche, denen gegenüber ich ihr in dem betreff enden Gespräch erklärt hatte, dass ich ihre Verwirklichung für ganz unmöglich halte. Ich wäre in meinem Leben der letzten eineinhalb Jahre vor manchem schweren Schaden bewahrt geblieben, wenn ich diese Erklärungen immer gleich als richtig angenommen und danach gehandelt hätte. Ich habe es aber in vielen Fällen nicht getan und dann erleben müssen, dass die Vorhersagen im erhobenen Ruhezustand der Therese Neumann voll eintrafen.“
Resl ermunterte Gerlich eindringlich zum Kampf gegen die Gefahr der zunehmend erfolgreicher werdenden Hitler-Partei. So schrieb Gerlich einmal: „Nationalsozialismus heißt: Lüge, Hass, Brudermord und grenzenlose Not.” Bis zum Schluss warnte sie Gerlich vor der Gefahr und den Folgen einer „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten und versuchte sie zu verhindern. Er wurde am 09.03.1933 in den Redaktionsräumen des Geraden Wegs von einem SATrupp misshandelt und blieb fast 16 Monate in München in „Schutzhaft ”. In der Nacht vom 30.06. zum 01.07.1934 wurde er im Zusammenhang mit dem sogenannten Röhm-Putsch von der Münchner Polizeidirektion ins KZ Dachau verlegt und dort auf dem Schießstand des Lagers erschossen. Die Erzdiözese München/Freising eröffnet am 16.12.2017 den Seligsprechungsprozess.
Zum 90-jährigen Gedenken an den ersten Besuch von Fritz Michael Gerlich in Konnersreuth am 15.09.1927 errichtete die Pfarrei Konnersreuth im Jahr 2017 vor dem Pfarrhaus, dem Ort der entscheidenden Begegnung, die das Leben des Fritz Gerlich völlig veränderte, ein Denkmal. Am 30.06.2017 segnete Diözesanbischof Rudolf Voderholzer nach einem festlichen Pontifikalamt das Konnersreuther Fritz-Gerlich-Denkmal. Fritz Gerlich überliefert uns ein wesentliches Zeugnis über Therese Neumann und gehört somit zur Konnersreuther Geschichte. Es ist angebracht, sein Lebenszeugnis in Konnersreuth zu würdigen. Genau das will das Fritz-Gerlich-Denkmal auch tun.

Quelle: gedruckte Materialien von Erika Becker, Prälat Helmut Moll, Rudolf Morsey und Toni Siegert.

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